Fortbildungsinstitut für die pädagogische Praxis

08.12.2014

Hallo!

Allen fleißigen Bloggerlesern da draußen wünsche ich zunächst einen schönen zweiten Advent. Nachdem ich in meinem letzten Blog meine Ausbildungseinrichtung, den Ganztagsbereich "Die Drachen" in der Siegerland Grundschule, vorgestellt habe, will ich heute ein paar Zeilen über meine Ausbildungsschule verlieren.

Meine Ausbildungsschule ist die Staatliche Fachschule für Sozialpädagogik in Berlin-Pankow. Ausbildungseinrichtung in Spandau, Ausbildungsschule in Pankow....ich komme ganz schön rum in Berlin! Die Schule bildet dabei nicht nur ErzieherInnen in Voll- und Teilzeit aus, sondern auch Fachkräfte in den Bereichen Heilerziehung, Heilpädagogik, Familienpflege, Sozialwesen und Sozialassistenz. Ich kann mich dabei glücklich schätzen, eine staatliche Schule besuchen zu dürfen, denn eine solche bietet gegenüber den privaten Schulen einige Vorzüge. Neben der Tatsache, dass ich kein Schuldgeld bezahlen muss, gibt es auch den Schülerausweis II, durch den man beispielsweise Anrecht auf das Ausbildungsticket der BVG erhält. Die Auszubildenden an privaten Schulen sind da grob benachteiligt, wie ich finde, und zumindest hinsichtlich des Ausbildungstickets sollte da eine Möglichkeit zur Angleichung gefunden werden!

Ich befinde mich jeden Montag und Dienstag in der Ausbildungsschule, wobei der Unterricht dort jeweils in drei Blöcken a 90 Minuten erfolgt. Der Fächerkanon ist dabei vielfältig und basiert dabei auf fünf Lernbereichen, die über die gesamte Ausbildungszeit in unterschiedlicher hoher Stundenzahl abgedeckt werden: Kommunikation und Gesellschaft, Sozialpädagogische Theorie und Praxis, Musisch-kreative Gestaltung/Bewegung und Spiel, Ökologie und Gesundheit bzw. Organisation, Recht und Verwaltung. Diese Lernbereiche werden nochmal in Themenfelder unterteilt, aus denen sich die einzelnen Fächer definieren: Kommunikation, Sprachentwicklung, Medienbildung, Soziologie, Sozialpädagogik, Psychologie, Musik, Kunst, Bewegungserziehung, Spiel, Ökologie und Recht. Die Fächer wechseln natürlich mit jedem Semester und manchmal auch innerhalb des Semesters, weswegen man sich über mangelnde Abwechslung nicht beklagen kann. Bei der Ausarbeitung des schulinternen Curriculums wurden natürlich im Rahmen erlaubter Grenzen durch das Land Berlin eigene Schwerpunkte gesetzt, beispielsweise bei der Stundenzahl bestimmter Fächer. Da das andere Schulen auch dürfen, hat jede Schule in Berlin natürlich ein anderes, aber zumindest ähnliches schulinternes Curriculum.

Der Unterricht an sich verläuft so, wie man es aus der Sekundarstufe II gewohnt ist. Nachdem man nach einigen Wochen genügend Unterrichtsstoff beisammen hat, erfolgt eine Überprüfung in Form eines Tests, einer Klausur oder einer klausurwertigen Leistung (in Form eines Vortrages beispielsweise). Methodisch ist von der Gruppenarbeit bis zum Rollenspiel alles dabei. Bei der Vergabe der Hausaufgaben halten sich unsere LehrerInnen sehr zurück. Hier wird der Tatsache Rechnung getragen, dass die SchülerInnen noch ihrer Arbeit in der Ausbildungseinrichtung nachgehen und eventuell auch Familienpflichten haben.

Natürlich fallen bei einer Teilzeitausbildung Unterrichtsinhalte unter den Tisch, die durch die Praxis in der Ausbildungseinrichtung bzw. durch die Lebenserfahrungen der im Vergleich zu den Vollzeitklassen „betagteren“ Schülern ausgeglichen werden (sollen). Jedoch empfinden die LehrerInnen, und das wird stets betont, den Unterricht in den Teilzeitklassen als sehr angenehm, weil alle SchülerInnen dort aufgrund bereits getätigter beruflicher Erfahrungen in dem Bereich den Abschluss zum Erzieher wollen und deswegen die Motivation stimmt. Unterrichtsinhalte lassen sich auf dieser Grundlage oft effizienter und schneller vermitteln, was angesichts der verkürzten Ausbildungszeit eine wichtige Voraussetzung ist.

Meine Klasse befindet sich grade im vierten Semester und damit in der letzten Kurve vor der Gerade mit dem Zieleinlauf. Momentan werden wir in den Fächern Sozialpädagogik, Musik, Medienbildung, Kunst, Psychologie und Recht getrimmt. Wir wurden auch schon dazu angehalten, so langsam ein Thema für die schriftliche Facharbeit zu wählen. Die Facharbeit ist der erste Streckenabschnitt des Abschlussmarathons, der des Weiteren aus schriftlichen Prüfungen, einem Kolloquium zur Facharbeit und für Nachsitzer aus mündlichen Prüfungen besteht. Es wird also so langsam ernst, dabei habe ich doch grade erst mit der Ausbildung angefangen......

Ich hoffe, ich konnte euch einen Überblick über meine schulische Ausbildung geben, der hoffentlich nicht all zu trocken geraten ist :-) Jetzt kennt ihr mich, meine Ausbildungseinrichtung und meine Ausbildungsschule. Wie immer könnt ihr gerne Fragen stellen, wenn ihr was auf dem Herzen habt. Bis zum nächsten Mal!